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Go with the flow

"Folge den Dingen, die dich begeistern, denn sie sind deine Bestimmung." "Du musst das Leben, das du geplant hast aufgeben, damit du das Leben führen kannst, das auf dich wartet." "What's yours will find you." Motivationssprüche wie diese sind schön anzuhören. Und es ist auch was Wahres dran. Mich hat vor kurzem aber ein ganz anderer erschüttert: "Du kannst aus dir allein heraus im Leben nichts erreichen." Da kommt mir doch gleich Gott in den Sinn. Brahma. Das Universum. Eine höhere Macht. Vorsehung. Bestimmung. Als selbstbestimmtes Individuum hört man sowas nicht gerne. Ich bin emanzipiert. Ich habe mein Leben selbst in der Hand. Niemand und nichts bestimmt über mich. Tatsächlich ist es aber so, dass das Leben ganz schön anstrengend ist, wenn man ständig etwas erzwingen will, das einfach nicht passiert. Ein ständiger Kampf gegen Windmühlen. Dahinter steckt mal wieder das Ego.

Leben im Fluss

Sei wie Wasser

Mein Ego ist unglaublich laut. Und es gibt die Zügel nicht gern aus der Hand. Gleichzeitig bereitet es mir furchtbare Kopfschmerzen, weil ich Vorstellungen verwirklichen will, die in meiner Position nicht machbar sind und so nur Leid verursachen. Und da sind wir schon beim Thema. Dass wir "aus uns alleine heraus nichts erreichen" können, heißt nicht, dass es partout nicht möglich ist. Aber es führt zu Leid, wie auch immer dieses Leid aussehen mag. Wir können im Leben schon viel erzwingen. Ob das glücklich macht, ist die andere Frage.

Die eine Option ist also auf biegen und brechen den eigenen Kopf (das Ego) durchsetzen. Eine zweite Option ist wie Wasser dem Flusslauf folgen. Mit allen Biegungen, Felsen und Abstürzen, die dazugehören. Auf welchem Weg du bist, das fühlst du. Emotional oder körperlich. Das Universum ist ja zum Glück kommunikativ und wird dir fortwährend Stoppsignale oder Zuspruch senden. Du musst nur lernen, sie zu lesen.

Hör zu!

Reinschauen, fühlen und annehmen

So gerne lenken wir uns in jeder freien Sekunde ab. Endloses Scrollen in den sozialen Medien, Serien bingewatchen, essen, lästern, exzessiver Sport. Was fällt dir alles ein? Fühlen ist nämlich mitunter unangenehm. Du kannst aber lernen, es zu lieben. Finde eine Praxis, die dich anspricht. Bleib dran. Und irgendwann wirst du dich sogar drauf freuen. Der harte Teil ist das Dranbleiben. Hier sind ein paar Optionen für das Nach-innen-schauen. Es gibt noch unzählige mehr, die ich bestimmt nicht kenne, weil wir alle unsere eigenen Methoden entwickeln.

  • Asana
  • Meditation
  • Bodyscan
  • Journaling
  • Atemübungen
  • Spazierengehen

Ich checke mich am liebsten gleich nach dem Aufstehen oder vorm Schlafengehen.

Das ist der erste Schritt. Jetzt wird's schwer. Vertraue der inneren Stimme und folg ihr. Schwer ist das, wenn sie uns signalisiert, dass wir gerade auf dem Holzweg sind. Denn das heißt: Veränderung. Und die meisten von uns bewegen sich nicht so einfach aus der Komfortzone raus. Ich zum Beispiel. Zumdinest nicht, wenn es um Lebensveränderungen geht, die auch andere Menschen betreffen. Und zwar nicht auf die gute Art. Ich weiß, dass mich das Leben ruft, hab aber nicht den Mut ihm zu folgen. Ich klammere mich quasi an einen Ast, während der reißende Fluss versucht, mich mitzunehmen.

Falls ich irgendwann ein Rezept für Mut finde, teil ich's mit euch. Bis dahin wünsche ich euch ein offenes Herz, einen wachen Radar und freue mich, wenn ihr eurer Bestimmung folgt!

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Gras
Sabine Gleiss
Zertifizierte Yogalehrerin (500+ h)
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