Sattgrüne Wiesen, saftige Wälder, blauer Himmel – unsere Erde weist die idealen Bedingungen für Leben auf. Nicht nur das, sie ist einfach wunderschön, findest du nicht auch? Nie hätte jemand gewollt, dass sie so sehr unter uns leidet. Waren unsere Absichten doch immer die besten. So ist es auch beim Yoga, und selbst hier sind wir auf Abwege geraten.
Achtsamkeit
Retreats, Teacher Trainings und Co.
Innerhalb der letzten 20 Jahre hat sich die Yogaszene von einer Hand voll Außenseiter in einen millionenstarken, weltweiten Trend verwandelt. Dabei sind leider ein paar yogische Ideale auf der Strecke geblieben. Bescheidenheit, Selbstlosigkeit und Zurückhaltung wurden verdrängt von Eitelkeit, Kommerz und Scheinheiligkeit.
Besorgniserregend ist die Zunahme von Flugreisen in Verbindung mit Yoga. Retreats und Teacher Trainings werden mit Vorliebe an entfernten Orten abgehalten, wo es warm ist und die Bilder spektakulärer wirken. Wir sehen diese Yogareisen als Selbstfindungstrips, finden endlich Ruhe vom Kapitalismus im wirtschaftsfokussierten Alltag. In Wahrheit laden wir einfach die Luxusprobleme der Ersten Welt auf den Rücken der Dritten Welt ab. In der Yoga-Bubble ist das schließlich kein Problem.
Yamas und Niyamas
Der Yoga unserer Zeit
Gewaltlosigkeit, Ehrlichkeit, Mäßigung ... das sind nur einige der ethischen Grundsätze, die uns Yoga lehrt. Wie ehrlich sind wir zu uns, wenn wir zwölf Stunden an einen Ort fliegen, wo eine Familie ein ganzes Jahr für den gezahlten Flugpreis überleben könnte, um zu besseren Menschen zu werden, die der Welt Gutes tun? Wie bescheiden ist das? Wie gewaltlos?
Der Kampf für den Fortbestand unserer Erde, für würdevolle Lebensbedingungen für alle Wesen, die darauf existieren, das ist der Yoga unserer Zeit. Yoga beschränkt sich nicht auf die Praxis auf der Matte. Er breitet seine Schwingen über alle Lebensbereiche aus. Du musst nicht erst die Philosophie studieren, um danach leben zu können. Wie im Glauben ist die Liebe der Schlüssel. Hinterfrage den liebevollen Gehalt deiner Entscheidungen und Handlungen. Das ist Yoga. Eine weite Reise braucht es dafür nicht.
Heimat
So nah, so schön, so klimafreundlich
Ich komme aus dem Mostviertel, einem wunderschönen Fleckchen Erde. Im Urlaub weit wegfliegen, um sich zu entspannen, danach hatte ich nie ein Bedürfnis. Die Landschaft war fantastisch und abwechslungsreich. Ich liebte es, dass ich unendliche Wandertouren praktisch von zu Hause aus unternehmen konnte. Hier in Augsburg muss ich mir die schönen Orte noch suchen. Einen habe ich im nahen Baden-Württemberg gefunden: Blaubeuren. Mit dem Zug erreichbar, unzählige Wanderungen bietend fand ich es einfach perfekt. Wir im Westen haben das Privileg landschaftliche Schönheit und Kultur fast jederorts frei zu erleben. Nutzen wir es doch.
